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Bunte Fabelwesen auf der Haut

"German Awards" beim Bodypainting-Event/Teilnehmerzahl verdreifacht

Das Team

Dieses männliche Model wurde von der Vizeweltmeisterin Gabi von der Linnepe wie ein Drache bemalt. Von den begeisterten Zuschauern wurde die Künstlerin in Ingelheim außerdem mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Foto: Thomas Schmidt

Von Heinrich W. Hamann

INGELHEIM Es gibt in der Region und weit darüber hinaus keine vergleichbare Veranstaltung. Beim Zweiten Rheinhessischen Bodypainting Event wurden erstmals in den Disziplinen Airbrush sowie Pinsel und Schwamm in einem international besetzten Feld die German Bodypainting Awards 2005 vergeben: Inoffizielle Offene Deutsche Meisterschaften, vom Weltverband unterstützt, fanden in Ingelheim vor großer Kulisse statt.

Freunde der Kreativen des veranstaltenden Airbrush Club Ingelheim waren aus der Schweiz, Österreich und den Niederlanden angereist. Obwohl als Rheinhessisches Event ausgeschrieben, hielten sich die 15 hiesigen Airbrush-Clubmitglieder bei der Teilnahme bewusst zurück und organisierten mit der großen Zahl ihrer enthusiastischen Helfer, Sponsoren und Unterstützer diese Plattform künstlerischer Begegnung.

Das Rheinhessische Bodypainting Event soll nach den Vorstellungen seiner Macher einen festen Platz im Ingelheimer Veranstaltungskalender finden. Denn die Resonanz in der Künstlerwelt ist entsprechend groß. 32 Teams, Models und Helfer haben in diesem Jahr Ingelheim besucht und damit das Teilnehmerfeld im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht.

Nicht nur gemessen an den Besucherzahlen und der Zahl angereister Profifotografen wurde die Gründungsveranstaltung des Vorjahres übertroffen. Dem Ereignis erteilten Experten der Szene auch Spitzennoten bezüglich der Qualität. Zu ihnen zählen der Heilbronner Fachbuchautor und Lehrmeister der Acrylmaltechnik, Martin Thomas, der vor 22 Jahren die deutsche Szene des Bodypainting mit eingerichtet hat. Oder der an der aktiven Teilnahme kurzfristig verhinderte Udo Schurr, aus Mögglingen, der sich mit Partner Patrick McCann jüngst die Vizeweltmeisterschaft mit der Farbsprühpistole ermalt hat. Seinen Kollegen, die sich in Ingelheim der Jury stellten, zollte der Schwabe höchstes Lob.

Auch das Publikum, zum Großteil mit Kamera ausgestattet, schätzte das Dargebotene: "Ich bin begeistert", "das ist eine Sache, die ich mir wieder ansehe", "sehenswert", lauteten einzelne Kommentare; die Besucher bezogen das Anglerklausengelände als atmosphärisch außerordentlich geeignet in ihr Urteil mit ein. Unzufrieden zeigten sich nur einige Automobilisten, denen ein zusätzlicher Fußweg zu lang und 0,50 Euro Parkgebühr - gedacht als Spende für die Brüder-Grimm-Schule, die die Parklotsen stellte - zu hoch war.

Künstler, Assistentinnen und Models wurden von einer fünfköpfigen Jury unter Ausschluss der Öffentlichkeit begutachtet. Idee, Originalität, Farbwahl, Interpretation des Themas Fabelwesen, Qualität, Technik und Schwierigkeit der Realisierung zählten bei der Bewertung von Nixen, Meerjungfrauen, Hexen, Werwolf oder Feuervogel.

Die German Awards gingen beim Airbrush an Andreas Waenke, Leipzig, ("Sächsische Waldelfe") vor Marion Wenzel, Ingelheim, und Albert Greis, Aindling. Petra Ahlheim, Zwingenberg (Werwolf) vor Gabi von der Linneppe, (ebenfalls eine Vizeweltweltmeisterin 2005 und von den begeisterten Zuschauern mit dem Publikumspreis bedacht), Solingen, und Michaela Zeng, Lampertheim belegten die ersten drei Plätze in der Kategorie Pinsel/Schwammtechnik.

Ein Sonderlob gebührte den Models, die - vor Kälte bibbernd - diszipliniert und klaglos die sechs Stunden lang dauernde Transformation ihres Körpers in ein lebendes Kunstwerk ertrugen.

Allgemeine Zeitung, 08.08.05


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