Presse

Pressespiegel

Weltmeisterliche Kunst am Körper

PORTRÄT   Gabi von der Linnepe hat Erfolg als Bodypainterin.

Bodypainting schwanger

Der Bauch als Kunstwerk: Die schwangere Tanja Brügger hat sich einen Anemonenfisch als Motiv gewünscht.   Foto: Christian Beier

Von Lutz Clauberg

"Das ist ja Kunst. Ich war wie vom Blitz getroffen." Der eher zufällige Besuch einer Fotoausstellung über Body-Painting vor vier Jahren am Urlaubsort Seeboden gab Gabi von der Linnepe den entscheidenden Kick. Die Solingerin bemalt seitdem selbst Körper: Die Bilder vom weltgrößten Bodypainting-Festival am Millstätter See übten eine derartige Faszination auf die 37 Jahre alte Künstlerin aus, dass sie seitdem von einer echten Leidenschaft spricht.

Bodypainting ist Teamarbeit. Ehemann Stefano Martino (36) hilft zeitweise als Modell aus, sorgt in der Regel aber für die Hälfte der Körper-Malerei - und greift am kommenden Wochenende bei der vierten Weltmeisterschafts-Teilnahme in Österreich selbst zu Pinsel und Schwamm. Künstlerisch verziert nach allen Regeln der Kunst wird Gabi von der Linnepes Bruder Marc. Schwester Anne kümmert sich um die Bühnenchoreographie, deren Ehemann Markus Hahmann von der Linnepe macht Fotos, Video und Musik. Die Eltern Monika und Lutz von der Linnepe schließlich helfen, wo sie nur können.

Welches Motiv Marc von der Linnepes Körper zieren wird, steht noch nicht fest. "Das sind dieses Jahr nicht gerade meine Themen", sagt die gelernte Industriekauffrau. Seit Wochen grübelt sie, wie sie mit der Vorgabe "In the year 2525" umgehen soll. "Die Zeit wird langsam knapp." Übrigens nicht nur zur Vorbereitung: Nach exakt sechs Stunden - mitunter eine Qual für die Modelle, die ganz still sitzen (oder stehen) müssen - haben die filigranen Meisterwerke fertig zu sein. Die Präsentation ist nach zwei Minuten über die Bühne . . .

Bislang lief es für das Familien-Team von der Linnepe immer hervorragend. Beim Debüt 2004 in Seeboden sprang Platz fünf heraus, in den beiden letzten Jahren jeweils sogar die Vize-Weltmeisterschaft! Auch bei anderen Wettbewerben im In- und Ausland sahnte Gabi von der Linnepe reichlich ab. Folglich wäre alles andere als der Sprung ins Finale der besten 38 Bodypainter der Welt schon eine böse Überraschung. Dort müssen die Solinger Künstler das Thema "Chaos versus Kontrolle" beackern.

Mit Gegensätzen schlug sich Gabi von der Linnepe selbst lange Zeit herum. Auf der einen Seite der kaufmännische Beruf, verbunden mit der finanziellen Absicherung, aber zu wenig Zeit für ihre eigentliche Leidenschaft, der (gegenständlichen) Malerei, vorzugsweise auf Leinwand. Sie investierte dennoch viel Zeit, besuchte eine Kunstakademie, fuhr weiter zweigleisig, gab schließlich nach einigen Irrungen und Wirrungen ihrem eigenen Wunsch nach und widmet sich mittlerweile ganz der Malerei.

Mehr Infos im Internet: www.vonderlinnepe.de

Solinger Tageblatt, 18.07.07


<< zurück