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Der Tiger ist in Worpswede los

Bodypainting-Vizeweltmeisterin zu Gast bei der Open Air Galerie

Von unserer Mitarbeiterin Sabine v. der Decken

WORPSWEDE. Im Maßstab eins zu eins sind die Entwürfe, die Gabi von der Linnepe für ihre Kunst anfertigt. Die zweifache Vize-Weltmeisterin im Bodypainting war am Wochenende zu Gast bei Pehl Wohnraumgestaltung im Rahmen der Open Air Galerie.

Mit dermatologisch getesteten Körperfarben, Pinsel und Schwamm übertrug die Malerin ihren Entwurf auf das Modell. In Anlehnung an einen im Tigermuster bezogenen Sessel gestaltete Gabi von der Linnepe ein Tiger-Sujet auf Dela Wünderlichs Körper, die sich dafür fünfeinhalb Stunden als Modell zu Verfügung stellte. Nicht nur für die Künstlerin sei der Akt des Malens anstrengend, sondern auch für das Modell bedeute die Bemalung eine enorme körperliche Anstrengung, so von der Linnepe.

Mit Rücksicht auf die Konstitution des Modells arbeitete die Solinger Künstlerin so, dass sich manche Maleinheiten im Sitzen machen ließen. Das besondere an Bodypainting-Farbe ist von der Linnepe zufolge, dass sie sehr schnell trocknet und nicht übereinander gemalt werden kann. Ein Vermalen beziehungsweise Korrigieren auf dem Körper falle demzufolge aus.

Gabi von der Linnepe, die seit 1998 als freischaffende Künstlerin arbeitet, entdeckte ihre Leidenschaft für das Bodypainting eher zufällig. Bei Meisterschaften, an denen sie seit 2004 regelmäßig teilnimmt, teilen ihr Mann und sie sich die Arbeit, die eine intensive Vorbereitung und Konzentration benötigt. Hintergrundleinwände und fantasievolle Haargestaltung sind Teil des Gesamtkunstwerks.

Nicht alltagstauglich ist diese Art der Kunst, wird aber bei speziellen Events oder Werbemaßnahmen verwendet. Als bleibende Erinnerung an ihre Schwangerschaft lassen sich manche Frauen ihren Körper entsprechend bemalen, erklärt von der Linnepe. Nach der anstrengenden, mehrstündigen Prozedur während der Open Air Galerie war das eigentliche, fertig gestellte Kunstwerk nur sehr kurzlebig. Fotos des Modells konservierten die Arbeit von Gabi von der Linnepe, bevor Dela Wünderlich der Kunst mit Wasser und Seife zu Leibe rückte.

Weser Kurier | Wümme Zeitung, 18.08.05


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